Golf
2003:
Es war im Herbst 2001 als ich zum erstenmal einen Golfschläger in Händen hielt. Geschehen beim Manager-Meeting der GfK Data Services im Hotel Wutzschleife in der Nähe von Amberg. Danach sollte es noch 2 Jahre dauern, bis ich tatsächlich mit dem Golf spielen anfing.
Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, daß ich mich mal mit Golf infiziere. Das ist ganz entschieden was für ältere bis ganz alte Semester! Außerdem gibt's dabei überhaupt keine Action - wie z.B. beim Squash! Ist doch nur Spazierengehen und einen kleinen Ball durch die Gegend hauen. Und überhaupt: Haben Sie noch Sex, oder spielen Sie schon Golf? usw. usw. usw...
Nach einem Jahr Golf muß ich sagen: Ein tolles Spiel! Aber VORSICHT! Es macht süchtig!
Beim Golf handelt es sich um das wahrscheinlich schwierigste Ballspiel das es gibt - und ich habe schon fast alle Ballspiele gespielt. Beim Tischtennis war ich mal Übungsleiter und habe in der ersten Kreisklasse Nürnberg Süd gespielt.
Golf sind zwei Spiele in einem! Beim ersten Spiel geht es darum, den kleinen Ball so genau wie möglich zu treffen. Die Fläche, die man mit dem Schlägerkopf treffen muß, ist nicht größer als ca. 1 x 1 Zentimeter - eher kleiner. Der Weg den der Schlägerkopf vor dem Schlag zurücklegt, ist ca. 3 Meter lang. Die Schlagfläche ist dabei nicht größer als 3 x 3 Zentimeter.
Und dann reicht einfaches Treffen nicht aus, sondern die Schlagfläche muß den Ball so treffen, daß dieser in eine ganz bestimmte Richtung fliegt, wobei zudem darauf geachtet werden muß, wie weit und wie hoch der Ball fliegen muß.
Das zweite Spiel wird auf dem sog. Grün gespielt und man kann es mit Minigolf vergleichen. Allerdings spiele ich jetzt - nachdem ich mich an die großen Dimensionen gewöhnt habe - kein Minigolf mehr. Hier geht es darum, den kleinen Ball so zu treffen, daß er in das Loch fällt.
Ich kann Golf nur jedem empfehlen. Man hält sich in der Natur auf und man bewegt sich. Nicht so schnell wie z.B. beim Squash oder beim Joggen - aber es kommt nahe an Walking heran, also schnelles Spazierengehen.
Für Golf braucht man Zeit. Ich versuche einmal pro Woche - Werktags - auf die Driving Range zum Training zu gehen und dann Samstag und/oder Sonntag auf dem Golfplatz zu spielen. Eine komplette Runde mit 18 Löchern dauert zwischen 3,5 bis 4 Stunden. Das ist zusammen mit An- und Abfahrt ein halber Tag! Da muß natürlich die Lebenspartnerin bzw. der Lebenspartner mitspielen - am besten man fängt gleich zusammen an!
2008:
Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und meine Begeisterung für Golf ist noch immer ungebrochen. Im Gegenteil! Je mehr man spielt, desto interessanter
und schwieriger scheint es zu werden. Wehe man hat einmal das Gefühl, dieses Spiel zu beherrschen - schon kriegt man eine auf die Nuß.
Ein durchschnittliches Par 4 (d.h. man sollte mit 4 Schlägen einlochen) ist ca. 400 Meter lang. Die Idee dabei ist, mit dem ersten Schlag (= Abschlag mit dem Driver)
so mindestens um die 200 bis 220 Meter weit zu kommen. Der zweite Schlag sollte dann mit einem langen Eisen (4,5,6) so um die 180 Meter weit fliegen und auf dem Grün landen.
Dann noch einen Putt um ans Loch heranzukommen, damit man mit den zweiten Putt - also dem vierten Schlag - einlocht.
So die Theorie. Natürlich schlage ich nicht immer 220 Meter weit ab. Meine Drives landen meist so bei 180 - 200 Meter. Mein zweiter Schlag mit dem Eisen 5 fliegt auch nur
maximal 160 Meter weit, sodaß mir nach zwei sehr guten Schlägen noch immer 40 Meter aufs Grün fehlen. D.h. ich brauche noch einen Annäherungsschlag aus 30-50 Metern.
Und dieser muß dann schon sehr nahe beim Loch landen (so um die zwei Meter), damit ich das Par noch rette. Falls irgendein Schlag in die Hose geht, sind es schnell 2 oder
3 Schläge über Par! Wenn man bei jedem Loch nur 2 Schläge mehr braucht, hat man ein Handycap von 36.
Man sieht also: Golf ist ein schweres Spiel. Mal funktioniert der Driver sehr gut, dafür klappen die Annäherungen nicht. Dann läuft wieder der Putter heiß, dafür kommen die langen Schläge
mit den Eisen nicht mehr.
Momentan stehe ich bei HCP 25,2 und mein Ziel ist es in meinen 40ern noch unter die 10 zu kommen. Ich habe also noch 7 Jahre Zeit, aber das ist trotzdem ein ziemlich heftiges Ziel.
Vor allem wenn man bedenkt, daß ich wenig Zeit zum trainieren habe. Wir gehen einmal unter der Woche (Mi. oder Do.) für 90 Minuten auf die Driving Range und einmal pro Wochenende
eine Runde spielen.
Richtig, ich sagte 'wir'. Das sind meine Lebensgefährtin Sabine und ich. Im Jahr 2005 habe ich sie schließlich doch noch davon überzeugt (eigentlich mehr überrumpelt), daß sie mit
dem golfen anfängt und nun kriege ich sie vom Golfplatz nicht mehr herunter ;-)
Das Blöde daran war, daß ich mich selber kaum noch verbessern konnte, denn die letzten beiden Jahre habe ich fast keine Turniere mehr gespielt. Immerhin kann ich meine
Lebensgefährtin schlecht zum Spielen überregen und dann am Wochenende alleine losziehen und Turniere mitmachen. Daß sie mitspielt macht auch keinen Sinn, weil es als Anfängerin
keinen Spaß macht, bei jedem Turnier die letzte zu sein. Also: Üben und warten - Hauptsache wir sind zusammen!
Mittlerweile ist Sabine aber so gut geworden, daß wir heuer einige Turniere gemeinsam spielen wollen. Mein kurzfristiges Ziel ist es in diesem Jahr noch auf <22 zu kommen
und Sabine will sich von 45 auf unter 36 verbessern. Aber dazu braucht es einen Tag an dem wirklich alles zusammen passt. Naja, je mehr Turniere man macht, desto höher
ist die Wahrscheinlichkeit, daß man so einen Tag erwischt.
Die Hoffnung stirbt zuletzt...
...will be continued...